Sanni Schuster

Sanni Schuster

"Freude an einem Hund haben Sie erst, wenn Sie nicht versuchen, aus ihm einen halben Menschen zu machen. Ziehen Sie stattdessen doch einmal die Möglichkeit in Betracht, selbst zu einem halben Hund zu werden."


Edward Hoagland

Als kleines Mädchen habe ich meine Eltern immer genervt, dass ich einen Hund haben wolle. Sie sagten immer: "Wenn wir mal einen großen Garten haben - dann bekommst du deinen eigenen Hund".


Mit 9 war es dann soweit. Wir zogen in das Haus meiner Großeltern, meine Eltern bekamen endlich ihren Garten und ICH meinen eigenen Hund. Mein Vater hatte immer Deutsche Schäferhunde, meine Mutter wollte einen Dackel. Mir war es egal - Hauptsache Hund. So zog kurze Zeit später "Xane vom Eller Schloss" bei uns ein. Und wie nennt man einen Deutschen Schäferhund dessen Namen man nicht aussprechen kann? Senta!

Meine Eltern gingen mit Senta für eine kurze Zeit auf einen der herkömmlichen Schäferhundplätze und wunderten sich, dass Senta nicht so „parierte“ wie man es sich wünschte. So sollten sie Stachel- und Stromhalsband anschaffen um ihr „Benehmen“ beizubringen. Meine Eltern lehnten das Gott sei Dank ab und so war die „Erziehung“ für Senta damit beendet. Sie war ein wirklich toller Hund, aber sie hatte uns alle auch ziemlich gut im Griff.

Als nach 10 Jahren mein Vater zwei Wochen nach Senta starb, musste ein neuer Hund in den Frauenhaushalt. Und so zog „Candy vom Erlenkamp“ mit 12 Wochen bei uns ein. Candy war mein Herzhund. Auch wieder eine Deutsche Schäferhündin. Damals wollte ich von Anfang an alles richtig machen und ich wollte einen Hund, der auch außerhalb des Gartens mal abrufbar ist und hört. Ich besuchte mit Candy 3 mal wöchentlich einen ortsansässigen Schäferhundverein und hatte das riesengroße Glück, an einen von 3 Trainern zu geraten, der meine Einstellung teilte, dass es doch auch ohne Druck, Stachel- bzw. Würgehalsband gehen müsste.

Ich habe sicherlich etwas länger für alles mit meiner Candy gebraucht – aber der Ansatz „Du kommst jetzt erst mal immer nur zum spielen mit Candy auf den Platz – damit sie den Hundeplatz positiv verknüpft“ fand ich damals schon mal super. Ich habe mit Candy diverse Prüfungen abgelegt und bin oftmals „belächelt“ worden – aber ich kam auch mit anderen Methoden ans Ziel.

Mit ihren 10 Jahren konnte ich ihr die Entscheidung abnehmen, ihr Dasein auf Erden zu beenden. Sie litt an Krebs und bekam in ihrem letzten Lebensjahr Insulin gespritzt, da sie zudem noch Diabetes hatte.

Ich war dann erst mal „hundelos“. Job und Privatleben haben es nicht zugelassen. Irgendwie konnte ich aber den Gedanken nie ganz verwerfen wieder mit einem Hund zusammen zu leben. Und so zog im April 2010, mit 8 Wochen, die kleine Lilly McFly zu mir. Mal abgesehen davon, dass ich tatsächlich nicht wusste, dass es schwarze Labbis gibt – wusste ich außerdem nicht viel über diese Rasse – außer, dass sie Wasser lieben, und immer „Everybody‘s Darling“ sein wollen.

Durch Funk und Fernsehen auf einen "Hundeflüsterer" aufmerksam geworden, besuchte ich mit Lilly die Welpengruppe in einer dieser Hundenschulen. Als mit zunehmenden Alter dann die Frage kam, ob wir an der Junghundegruppe teilnehmen wollen, dachte ich, Welpengruppe war super, aber wie man einen Hund erzieht, dass muss mir niemand erklären. Hund ist Hund und das habe ich bei Candy ja schließlich auch gut hingekriegt.

Weit gefehlt…als Lilly 7 Monate jung war, landete ich wieder mit ihr in der Hundeschule – diesmal im Einzeltraining. Mal abgesehen davon, dass Lilly mir die Hütte zerlegt hat, wenn ich nicht da war und mir auf Schritt und Tritt gefolgt ist, war sie weder abrufbar noch funktionierte die Leinenführigkeit – um nur einige ihrer „Eigenheiten“ zu nennen.

Wir bekamen ein aus Menschensicht für mich „hartes“, aber aus Hundesicht „logisches“ Trainingsprogramm und siehe da – es funktionierte. Dinge, die so einfach waren, auf die ich aber niemals selber gekommen wäre. Richtige Erfolge innerhalb weniger Tage. Ich war mehr als begeistert, denn ich habe immer auf alle Fragen die passende Antwort bekommen. Es ist das eine, einen Ratschlag zu bekommen wie „Du musst das so oder so machen“, aber hier wurde mir immer erklärt – warum ich welchen Trainingsschritt umsetzen sollte und wie das alles aus Hundesicht ist. Ich hatte also endlich jemanden gefunden – der mir meinen Hund „übersetzt“.

Da ich mich ohnehin beruflich verändern wollte, lag der Gedanke gar nicht so fern ein "Studium" zur Hundetrainerin zu beginnen. Meine „Befürchtung“, dass mein Wissen über Hunde vor Beginn des "Studiums" gleich Null waren – sollte sich am 1. Studientag bewahrheiten. Ich wusste lediglich wie man „Hund“ schreibt.

Die Ausbildung in Bonn war unglaublich fundiert, lehrreich und interessant. Ich habe in den zwei Jahren nicht nur eine Menge Wissen über unsere vierbeinigen Freunde dazugewonnen, sondern auch sehr viel über mich gelernt. Wer hätte jemals gedacht, dass ich – eigentlich die Inkonsequenz und Ungeduld in Person – jemals konsequent und geduldig sein würde.

Seit August 2013 wird unser Rudel durch Brave Connor MacLeod von Isegrim's Weisse Erben verstärkt. Ein Weisser Schweizer Schäferhund (Berger Blanc Suisse), der eine ganz andere "Hausnummer" als Lilly McFly ist. So beschäftigen mich natürlich aktuell Themen, wie Mehrhundehaltung, Apportieren mit einem Hütehund etc., etc., etc.


Von Zeit zu Zeit verstärken immer mal wieder Gasthunde unser Rudel. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich die Hunde miteinander verstehen, welche "Konflikte" es gibt, wie diese ausgeräumt werden, wie kommuniziert wird und vieles mehr. 


Langsam wird mein schwarzes Engelchen älter, für mich persönlich manchmal nicht ganz so einfach, läuft die Zeit unserer vierbeinigen Freunde doch zu schnell ab. Umso wichtiger finde ich es, mein Wissen mit Ihnen teilen zu können und die Zeit unserer Fellfreunde so schön wie möglich zu gestalten.


Ich freue mich sehr darauf, Sie kennenzulernen!
Ihre

Hier finden Sie einen Auszug meiner Studieninhalte:

Aggression / Umgang mit aggressiven Hunden, Agility, Alltag und Leben mit Hund, Angst und Traumata, Apportiertraining, Clickertraining, Domestikationsbedingte Veränderungen beim Haushund, Fährte, Geschlechtsspezifische Unterschiede, Haltung mehrerer Hunde, Jagdhundetraining, Jagdverhalten, Kind und Hund, Körpersprache und Kommunikation, Kynologie und Stammesgeschichte, Leinenführigkeit, Lernverhalten, Rassen und rassetypische Probleme, Spielverhalten,

Straßenhunde, Treibball, Training behinderter Hunde, Verhaltensstörung, - modifikation & -therapie, Welpen


Hinzu kommen diverse Fortbildungen und Seminare bei anderen Trainerkollegen/innen,

Biologen und Verhaltensforschern wie bspw. Dr. Feddersen-Petersen, PD Dr. Udo Ganslosser, Sophie Strodtbeck etc.

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